Montag, 23. Januar 2017
Fremder Angstschweiß löst in präpubertären Mädchen Schreckreaktionen aus
Mittwoch, 21. Dezember 2016
Die Umgebung beeinflusst Arbeitsleistung
Donnerstag, 8. Dezember 2016
Gerechtigkeit ist uns schon in die Pampers gelegt
Mittwoch, 7. Dezember 2016
Mit MikroRNAs den Körperflüssigkeiten am Tatort auf der Spur
Freitag, 13. Dezember 2013
Zweite Leseprobe von "Munin - die Eulenträgerin
Peter Siegmayer/1961 / pixelio.de
Eine zweite Leseprobe aus meinem zweiteiligen Roman "Munin - die Eulenträgerin
Mittwoch, 11. Dezember 2013
Leseprobe aus "Munin - die Eulenträgerin. Tod im Baumtunnel
Foto: kobold789 / pixelio.de
... Mark schüttelte ungläubig den Kopf: Verdammt, dieser Weg führt ins Nichts – führt in den Abgrund. Am Ende des Plateaus ging es hundert Meter senkrecht in die Tiefe. Verdammt, Daniela, was hast du vor?, dachte er verzweifelt. Dann musste er sich auf die Straße konzentrieren. Denn ab jetzt wurde es lebensgefährlich.
Die Familie des Vorbesitzers hatte nämlich vor fünf Generationen beschlossen, hier kurz vor dem Hochtal links und rechts der Straße Ahorn-Bäume zu pflanzen. Eine Allee war seitdem dort entstanden, ganze fünfhundert Meter lang. Die Bäume waren zu einem komplett geschlossenen Tunnel aus Ästen, Zweigen und Blättern verwachsen, der einen Innendurchmesser von weniger als zwanzig Metern hatte. Und dies auch nur, weil jedes Jahr Sanchez einen Trupp Vaqueros abkommandierte mit dem Auftrag, die Bäume so weit zurückzustutzen, dass die Allee nicht völlig zuwucherte.
Eben verschwand das Fahrzeug der Verfolger in der Tunnelröhre. Mark zog sein Flugzeug, ohne groß über die möglichen Folgen nachzudenken, wieder steil nach unten. In der nächsten Sekunde schon war er zwischen den ersten Bäumen. Schlagartig hatte er Sicht nach vorne, denn die lebende Röhre hielt den sintflutartigen Regen fast komplett draußen, auch der Sturm musste sich verabschieden, und Mark glaubte schon, das Glück auf seiner Seite zu haben. Ohne den Motor zu drosseln, flog er unbeirrt weiter. In wenigen Augenblicken würde er das Fahrzeug vor sich erreichen und es überfliegen. Dann würde er landen und den Angreifern den Weg verstellen. So war sein Plan. Doch in seinem Plan fehlte die Bodenwelle, in der der grüne Tunnel im Norden kurz vor den Bergen endete.
Und die wurde ihm zum Verhängnis.
Gerade hatte er das Fahrzeug vor ihm überflogen, die Räder schon zur Landung aufgesetzt, als diese Welle die Cessna erfasste und wieder nach oben katapultierte. Dem Geräusch knackender Äste folgten die kreischenden Geräusche, die entstehen, wenn Metallplatten gegeneinander geschert werden. Und Mark wusste: Das war das Ende seiner Reise. Er sah noch den Wagen der Verfolger, wie er unter ihm wieder vorbeiraste, dann kam der Asphalt der Straße auf ihn zu.
Und dann die Ohnmacht.
Dass sein Flugzeug wie ein Spielball zwischen den Bäumen hin und her geworfen wurde, erlebte er genauso wenig wie den Feuerball, in dem die Trümmer zuletzt explodierten, nachdem sie der Tunnel wieder ausgespuckt hatte. Sah auch nicht mehr, dass dieser Feuerball sofort auch Danielas Fahrzeug in Brand setzte und etwas später, als der Rest des Kerosins, der nicht sofort verpufft war, sich am Boden langsam zu ihm hinüberschlängelte, auch das Auto ihrer Verfolger. Doch da waren die Angreifer schon unbeschadet herausgeklettert und Daniela hinterhergerannt.
Außerhalb der Allee beherrschten nach wie vor noch der Sturm und der Regen die Szene und löschten die einzelnen Feuerherde wieder, noch bevor sie den gesamten Tunnel in Brand setzen konnten. Die beiden Fahrzeuge aber würden sich aus eigener Kraft von dort nicht mehr fortbewegen.
Und dann, wie berauscht von seiner eigenen zerstörerischen Kraft, zog der Sturm weitere Register und orgelte jetzt infernalisch durch die enge Passstelle zum Hochtal hinauf. Dann kam das Eis, und der Orkan zerschlug es in nadelfeine Splitter, die die Luft schnell in ein tosendes Weiß verwandelten. Nur die Landschaft blieb unverändert. Denn dieser Orkan blies bis in die letzten Ritzen und fräste wie ein Sandstrahlgebläse den Eisschnee dort wieder heraus, bevor er liegenbleiben konnte. ...